Berliner Philharmonie - Study 1 | DE.2018
Berliner Philharmonie - Study 2 | DE.2018
Berliner Philharmonie - Study 3 | DE.2018
Minimalistischer Ansatz - Teil des Ganzen
Minimalistische Fotografie und Architektur passen meines Erachtens wunderbar zusammen. Die drei Studien über die Berliner Philharmonie sind gute Beispiele dafür, dass durch Zeigen eines
Teils vom Ganzen erstaunliche Ergebnisse zu erzielen sind. Durch die Abbildung von Teilstücken bzw. Segmenten einer gewohnten Gesamtansicht, entstehen neue unbekannt wirkende Formationen. Der
minimalistische Stil verstärkt die Konzentration auf Details und deren geometrische Formen.
Gleiches trifft auf die beiden Fotografien der Dachkonstruktionen zu - siehe Fotos unten. Das Dach des Olympiastadions in Berlin wirkt durch die Reduktion beinahe wie ein Flugobjekt. Die
Dachkonstruktion des Hauses der Kulturen der Welt besticht durch ihre organische Form und kann auf Grund der minimalistischen Teilansicht kaum noch mit diesem in Verbindung gebracht
werden.
Magie von Linien und Kreisen
Linien und Kreise sind für unsere Augen wie Magneten - sie haben eine magische Anziehungskraft. Wenn wir uns dies bei der Bildgestaltung zunutze machen, werden unsere Bilder spannender. Während Kreisformen eher Ruhe ausstrahlen (siehe Aufnahmen des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses - MELH), können uns Linien geschickt durchs Bild führen. Linien können helfen, den Betrachter durchs Bild zu führen. Den sogenannten Führungslinien werden ganze Kapitel gewidmet - zurecht, meiner Meinung nach. An Fassaden findet man häufig Muster, die durch eine Vielzahl von Linien spanndende Muster ergeben.
In der Architektur sind sehr oft geometrische Formen wie Kreise und Linien zu finden. Bei der minimalistischen Architekturfotografie gilt es, diese Formen herauszufiltern und in ihrer Reduktion sichtbar zu machen. Es ist verblüffend, welch große Wirkung die minimalistischen Ausschnitte aufbauen können.
Perspektive und Ausschnitt
Die Kunst ein Sujet ins richtige Licht zu rücken, benötigt Erfahrung. Da liegt es nahe, durch regelmäßiges Fotografieren, die eigenen Fertigkeiten zu verbessern. Gerade was die Perspektive und
den Bildausschnitt angeht, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Das Durchbrechen von Gestaltungsregeln wie Goldener Schnitt oder Drittelregel kann bemerkenswerte Bilder entstehen lassen. Während durch die angesprochenen Regeln eher eine
harmonische Bildaufteilung erzielt werden soll, können durch die bewusste Missachtung spannende Disharmonien entstehen - die sich somit von gewöhnlichen Bildern positiv absetzen.
Anhand der beiden Fotografien der Trias Towers kann man die unterschiedliche Wirkung der Perspektive erkennen. Das Bild aller drei Gebäude ist aus reichlicher Entfernung mit einem 200mm
Teleobjektiv aufgenommen worden. Der Bildausschnitt wurde so gewählt, dass keine störenden Elemente vom architektonischen Ensemble ablenken. Das Herauslösen aus der bekannten Umgebung verstärkt
den minimalistischen Ansatz.
Demgegenüber steht die Aufnahme des Einzelnen Towers. Diese wurde mit einem 35mm Weitwinkel-Objektiv fotografiert. Der niedrige Standpunkt und die Ausrichtig des Objektivs steil nach oben,
ergeben ein völlig anderes Bild. Durch die Dynamik der Wolken, die übrigens durch eine 36-sekündige Langzeitbelichtung erreicht wurde, entsteht eine gegensätzliche Bildaussage zu der Aufnahme mit
den drei Gebäuden. Während die drei Trias Tower eine statische Wirkung vermitteln, erinnert der einzelne Tower an ein sich bewegenden Schiff bzw. einen Schiffsbug.
Hier findet ihr weitere Blogartikel über Minimalismus in der Fotografie:
Minimalismus in der Fotografie: Die Kunst der Reduktion
Minimalismus in der Fotografie: Die Schönheit der Leere
In der Galerie findet ihr unter Minimalismus weitere Aufnahmen zur Inspiration. Viel Spaß beim Entdecken...
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