Fotokunst - abstrakte und minimalistische Meeresbilder

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WAVES | 50mm | 1/3 Sek.

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NORDSEE | 50mm | 1/2 Sek.


Die Foto-Serie "abstract seascapes" umfasst abstrakte und minimalistische Meeresbilder. Die malerischen Züge sind charakteristisch. Alle Fotografien sind in Wischtechnik aufgenommen, d.h. während der Belichtung wurde die Kamera parallel zum Horizont bewegt - im Englischen spricht man von Intentional Camera Movement (ICM) oder Camera in Motion. Dabei spielen die Länge der Belichtungszeit und die Schnelligkeit der Bewegung eine entscheidende Rolle für die Ausprägung des Wischeffekts. Je schneller die Kamera gezogen wird, desto abstrakter und minimalistischer sind die Ergebnisse. Nutzt man eine Brennweite im Telebereich, z.B. 100mm, und bewegt die Kamera recht schnell, werden die meisten Strukturen verwischt - die Aufnahmen tendieren zum Minimalismus.

Wie kommen die Streifen aufs Foto?

Um die Ziehbewegung ausführen zu können, ist eine längere Belichtungszeit als üblich erforderlich. Für normale verwackelfreie Aufnahmen aus der Hand gilt: mindestens 1/60 Sekunde Belichtungszeit - wenn möglich kürzer (z.B. 1/125 Sekunde, 1/500 Sekunde) und das bei Sensorempfindlichkeit von ISO 100. An der Küste bzw. am Strand ist meistens mit viel Licht zu rechnen. Um eine längere Belichtungszeit zu erreichen, muss die Kamera ausgetrickst werden - dies erfolgt mit Hilfe eines "Graufilters", der vor das Objektiv montiert wird. Ein Graufilter, oder auch Neutraldichtefilter, verringert das auf den Sensor einfallende Licht. Da der Fotoapparat eine ausgewogene Belichtung anstrebt, wird die Belichtungszeit kameraintern verlängert. Nun können wir loslegen.

Halt! Da es Graufilter mit verschiedenen Stärken (Verdunkelungsstufen) gibt, muss noch entschieden werden, welcher Filter genutzt werden soll - sofern man mehrere zur Auswahl hat. Gut geeignet sind der ND8 oder der ND64, eine Kombination beider ist bei sehr hellem Licht auch möglich. Übrigens wird die Farbwiedergabe durch Graufilter nicht beeinflusst.

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DEICHBLICK II | 100mm | 1/2 Sek.

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TRANQUILITY | 70mm | 0,8 Sek.

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JUIST | 300mm | 1/40 Sek.


Die meisten meiner "abstract seascapes" habe ich mit dem ND64-Filter geschossen. Zusätzlich nutze ich bei Bedarf noch einen Grauverlaufsfilter. Der Verdunkelungsbereich dieser Filter ist auf eine Hälfte beschränkt. Dabei gibt es Filter mit hart bzw. weich verlaufendem Übergang. Ein Grauverlaufsfilter dunkelt also nur einen Bereich des Bildes ab - bei den Streifzügen ist es der meistens hellere Himmel. Dadurch wird eine einheitlichere Gesamtbelichtung erreicht. Die Belichtungszeiten der "abstract seascapes" liegen etwa zwischen 1/40 bis 1 Sekunde. Für die Anbringung der Filter gibt es Schraub- und Stecksysteme. Für Graufilter nutze ich das Schraubsystem, für Grauverlaufsfilter das Stecksystem. Das Stecksystem hat beim Verlaufsfilter den Vorteil, dass die Position des Horizonts angepasst werden kann.

 

Zur "Blauen Stunde", also der Zeit kurz nach Sonnenuntergang, ergibt sich die Möglichkeit auch ohne Filter gezogene Aufnahmen zu machen. Das Licht ist soweit reduziert, dass die Belichtungszeit lang genug ist. Allerdings ist die Zeitspanne für optimale Aufnahmen sehr kurz.

Wie man bessere Aufnahmen macht

  • Eine Schwierigkeit besteht darin, die Kamera auch wirklich horizontal zu ziehen. Es bietet sich an, ein Stativ zu nutzen - persönlich ziehe ich es vor, die Kamera ohne Stativ zu bewegen. Freihand muss man wirklich eine Weile üben.
  • Die auf Kleinbild-Format umgerechnete Brennweite sollte nach meinem Empfinden möglichst nicht unter 35mm liegen - darunter ergeben sich bogenartige Verformungen. Meine bevorzugte Brennweite beträgt 50mm.
  • Zur Optimierung der Verschlusszeit kann die Blende angepasst werden. Erfahrungsgemäß variiere ich zwischen Blende 8 - 13.
  • Und da Bildrauschen i.d.R. unerwünscht ist, immer schön auf niedrige ISO achten. Gegebenenfalls muss in den manuellen bzw. halbautomatischen Kameramodus gewechselt werden. Somit kann sichergestellt werden, dass die gewünschten Aufnahmeparameter kameraintern nicht verändert werden.
  • Den Autofokus stelle ich aus. Entweder nutze ich die manuelle Einstellung "unendlich" oder ich fixiere einen Punkt auf Höhe des ersten horizontalen Drittels. Für die Scharfstellung des ersten Drittels nutze ich meistens den Autofokus - anschließend wechsel ich wieder zum manuellen Fokus. Dies hat den Vorteil, mehrere Aufnahmen zu machen, ohne das sich der gewünschte Fokusbereich verändert.

 

In der Galerie findet ihr unter abstract seascapes weitere Aufnahmen aus dieser Serie zur Inspiration.
Viel Spaß beim Ausprobieren...

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