Cityscapes of Berlin - Die Kunst der Schwarz-Weiß-Fotografie

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BERLINER FERNSEHTURM | 2018

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PERGAMONMUSEUM | 2018

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TEMPODROM | 2018


Warum Schwarz-Weiß die bessere Farbe sein kann

Schwarz und Weiß sind nach allgemeingültiger Definition keine Farben im eigentlichen Sinne - sie sind unbunt. Im weiteren Sinne zählen sie dennoch zu den Farben. Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte: Schwarz-Weiß kann die bessere Farbe sein. Wie kann das gemeint sein? In einer Fotografie können wir nur visuelle Reize transportieren. Geräusche oder Gerüche kann ein Foto beispielsweise nicht aufnehmen - bestenfalls kann es uns dies suggerieren. Daher ist es umso wichtiger, dass das Gezeigte vom Betrachter leicht aufgenommen werden kann. Die Wirkung eines Schwarz-Weiß-Bildes basiert nur auf Schwarz, Weiß und deren Abstufung - also den Grautönen. Bunte Farben stehen nicht zur Verfügung. Aber genau dies kann ein Vorteil sein - keine Farben die den Betrachter ablenken, die zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, oder auf bestimmte Bildelemente lenken. Die Konzentration liegt auf Formen, Strukturen, Tiefen und Lichter.

 

Schwarz-Weiß-Bilder wirken zeitlos. Woran liegt das? Zum einen liegt es daran, dass die Fotografie mit monochromen Aufnahmen begonnen hat - dass man also Schwarz-Weiß-Bilder mit Aufnahmen älteren Datums verbindet. Zum anderen geben uns die fehlenden Farben wenig Indizien für den Aufnahmezeitpunkt. In jeder Dekade entwickeln sich Lieblings- bzw. Modefarben oder auch bestimmte Farbkombinationen, die sich bestimmter Beliebtheit erfreuen. Die fehlenden farblichen Hinweise auf eine Epoche bzw. Zeitabschnitt lässt uns Schwarz-Weiß-Fotografien ebenfalls zeitlos erscheinen.

 

Wo man früher keine Wahl hatte, muss man sich heute entscheiden - Farbe oder Schwarz-Weiß. Für Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind Motive mit außergewöhnlichen Formen und Strukturen bestens geeignet. Dies kann man in den drei oben gezeigten Bildern deutlich sehen. Der Berliner Fernsehturm, der neue Eingangsbereich des Pergamonmuseums und das Dach des Tempodroms sind eindrucksvolle Beispiele für passende Schwarz-Weiß-Motive. Formen und Strukturen stehen deutlich im Vordergrund. Es sind keine störenden oder ablenkenden Farben vorhanden. Das bewusste Reduzieren auf Schwarz-Weiß erschafft eine Essenz der Formen und Strukturen.

Schwarz-Weiß-Bilder leben von Grautönen

Bilder mit übertriebenen Kontrasten von Tiefen und Lichtern sieht man nicht selten. Dies ist in meinen Augen aber nicht Ziel einer Schwarz-Weiß-Umwandlung. Mitunter geht die Bearbeitung soweit, dass Helle bzw. dunkle Säume um sehr dunkle bzw. schwarze  Sujets erscheinen. Dies wirkt sehr unnatürlich und zeugt von einer übersteigerten Anwendung des Kontrast- bzw. Klarheit-Werkzeugs. Nicht jedes Motiv ist für eine Umwandlung in Schwarz-Weiß prädestiniert. Dies kann auch nicht durch eine überzogene Anhebung des Kontrastes bzw. der Klarheit/ der Struktur wettgemacht werden.

 

Wie sieht nun eine gelungene Schwarz-Weiß-Fotografie aus? Optimalerweise finden sich schwarze und weiße Zonen im Bild wieder. Umrandungssäume, die durch zu starke Bearbeitung entstehen, sollten wie bereits erwähnt dabei vermieden werden. Aber der Großteil des Bildes gehört den Grautönen. Sie stellen ein Gleichgewicht her und schaffen Nuancen der Tiefe, der Räumlichkeit, sind eine Verbindung von Schwarz und Weiß - sie hauchen einem Schwarz-Weiß-Bild Leben ein. Je vielfältiger die Grautöne im Bild, desto authentischer und natürlicher ist die Wirkung auf den Betrachter. Bilder die mit Gegenlicht aufgenommen sind, also das Silhouettenhafte bewusst angestrebt wurde, bilden natürlich hier eine Ausnahme.

Schwarz-Weiß-Bearbeitung

Welche Möglichkeiten gibt es ein Schwarz-Weiß-Bild zu erschaffen? Während man in der analogen Fotografie einfach zum Schwarz-Weiß-Film greift (wovon es natürlich sehr unterschiedliche gibt), ist in der digitalen Fotogafie eine Umwandlung in Schwarz-Weiß notwendig. Zum einen kann man es durch die Voreinstellung in der Kamera erreichen. Die Resultate dürften allerdings nicht immer dem gewünschten Ergebnis entsprechen. Erfolgversprechender ist es, die Umwandlung manuell mit einer entsprechenden Software vorzunehmen. Als Basis dienen JPEG.Dateien oder RAW.Dateien. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass JPEG.Dateien bereits von der Kamera bearbeitet und komprimiert wurden. RAW.Dateien beinhalten dagegen alle Informationen der Aufnahme - das größere Datenvolumen ist dabei ein nennenswerter Nachteil.

 

Die besseren Ergebnisse lassen sich also durch die Bearbeitung von RAW.Dateien erzielen, die auch als digitale Negative bezeichnet werden. Ich entwickle meine RAW.Dateien mit Lightroom. Anschließend nehme ich partielle Anpassungen in Photoshop vor. Dabei nutze ich verschiedene Ebenenmasken, so dass sich die Bearbeitung nur auf die gewünschten (maskierten) Zonen auswirkt. Als weiteres Werkzeug dient mir das Plug-in "Silver Efex Pro". Entweder bei der eigentlichen Umwandlung in Schwarz-Weiß, sofern diese nicht in Lightroom vorgenommen wurde, oder zur Bearbeitung der Tonwerte.

 

Zudem möchte ich noch erwähnen, dass es auch Digitalkameras gibt, die nur Schwarz-Weiß-Bilder machen. Diese sind aber in der Anschaffung mitunter sehr teuer. Bezugnehmend auf die Schwarz-Weiß-Bearbeitung sollte jeder seinen eigenen Geschmack finden, schließlich sollen uns die Bilder vordergründig selbst gefallen. Gern könnt ihr Kommentare oder Anmerkungen zu diesem Thema schreiben!


Hier einige Links zu Blogartikeln über Minimalismus in der Fotografie:

Minimalismus in der Fotografie: Fotokunst trifft Architektur
Minimalismus in der Fotografie: Die Kunst der Reduktion

Minimalismus in der Fotografie: Die Schönheit der Leere

 

In der Galerie findet ihr unter Berlin weitere Cityscapes zur Inspiration. Viel Spaß beim Entdecken...

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OBERBAUMBRÜCKE | 2018

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BERLINER DOM | 2018

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INSEL DER JUGEND | 2019


MS Dr. Ingrid Wengler, Berlin, photography, Minimalismus, Fotografie, cityscape, Architektur, architecture, Holger Nimtz, Kunst, fine art, Fotokunst, Langzeitbelichtung, longexposure, schwarz-weiß, monochrome, black and white,

MS DR. INGRID WENGLER | 2019

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HAUS DER KULTUREN DER WELT | 2018

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MOLECULE MAN | 2019


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